
Der aus Leipzig stammende Patrick Grahl ist einer der gefragtesten Tenöre im Konzert- und Liedbereich, sowohl national als auch international.
Klara Hornig ist eine Berliner Liedpianistin und Hochschuldozentin (UdK Berlin und hmt Rostock), die sich als Klavierpartnerin einer Vielzahl von Solist*innen einen Namen machte.
Beide arbeiten bereits seit 2016 als Liedduo zusammen, konzertieren regelmäßig und veröffentlichten im Oktober 2024 ihr erstes, gemeinsames Album „Das ferne Lied“ (bei allen gängigen Streaming-Diensten).
Ihr Repertoire ist umfangreich: von Beethovens „An die ferne Geliebte“- dem ersten Liedzyklus überhaupt-, natürlich beide großen Zyklen Franz Schuberts („Die schöne Müllerin“ D795 und „Die Winterreise“ D911) inkludierend. Die Lieder Robert Schumanns stellen einen Schwerpunkt dar, ob nun „Die Dichterliebe“ Op. 48, den Heine-Kreis Op. 24, oder auch die späteren Lenau-Lieder Op. 90.
Patrick Grahl und Klara Hornig ist es weiterhin ein großes Anliegen, die bislang kaum zu Gehör gebrachten, eher unbekannten, aber sehr interessanten, in Leipzig wirkenden Komponisten Wilhelm Weismann (1900-1980) und Rudolf Wagner-Régeny aufzuführen.
Diesen beiden widmeten sie auch die erste gemeinsame CD.
Ein weiteres Album, auf dem unter anderem ein weiterer, bislang eher unbekanntem Komponist präsentiert wird, wird im Mai 2025 in Kooperation mit dem SWR aufgenommen.
Beide Interpreten moderieren gerne ihre Konzerte und Programme, um den Zugang zur Musik und zu den Texten selbstverständlicher zu gestalten, gerade auch bei unbekanntem Repertoire.
“Patrick Grahl und Klara Hornig widmen sich eindrucksvoll einem Liedrepertoire, das gänzlich verschollen ist: von zwei Komponisten, die in der DDR einflussreich wirkten und vielfach ausgezeichnet wurden. Wilhelm Weismann (1900-80) gestaltet seine Lieder im Grunde als gesteigerte Deklamation des Textes, die sogar bei einem Gedicht von Brecht („Erinnerung an die Marie A.") an den Tonfall Weill'scher Musik erinnert. Rudolf Wagner-Régeny (1903-69), der wirklich wieder größere Beachtung verdiente, verwandelt gerade umgekehrt den Text in eine differenziert konturierte Melodik, die er vor allem in seinen späten Liedern (etwa den vier Liedern auf Hesse-Gedichte von 1968/69) äußerst sparsam, aber sehr suggestiv durch das Klavier begleiten lässt. Grahl verfügt über einen hellen, klangschön-lyrischen, gleichsam schwerelosen Tenor und interpretiert mit bester Textverständlichkeit erfreulich unprätentiös. Und Klara Hornig vermag den Klavierpart nicht nur der Singstimme anzuschmiegen, sondern artikuliert ihn auch spürbar nach dem Gehalt der vertonten Gedichte.”
FonoForum, Ausgabe Dezember 2024 (Giselher Schubert)
„Noble Vortragskunst: Patrick Grahl, unter anderem Träger des ersten Preises beim Leipziger Bachwettbewerb 2016 und ehemaliger Thomaner, ist dem Schaffen besonders von Wilhelm Weismann verbunden und setzt seinen edlen lyrischen Tenor von großer Eleganz und warmer Ausstrahlung mit Nachdruck für dessen und die Lieder von Rudolf Wagner-Régeny ein. […] Und: Niemand braucht ein Textbuch, um den Texten folgen zu können. Grahl bildet aber auch hauchfein lyrische Formen in jedem Satz, sensibel und aussagebewusst. Klara Hornig ist sehr viel eher gleichberechtigte Ko-Interpretin, denn Begleiterin. Sie füllt die strukturell teils zerklüftet angelegten Klavierpartien geduldig und sensibel mit Leben, differenziert im Anschlag, reagiert wach auf den Rang feiner Nuancen, setzt in manchem Nachspiel freie Akzente, gewinnt aus kleinen Gesten gestalterische Kraft. Grahl und Hornig musizieren die oft sehr knapp dimensionierten Lieder überwiegend ruhevoll aus, hören geduldig aufeinander, integrieren wenige rasche, auch dynamisch gesteigerte Aufwallungen überzeugend in den Grundpuls. Grahls Intonation ist auf selbstverständliche Weise makellos, man vertraut sich seinem stupenden vokalen Vermögen gern an. […] Das Klangbild ist sauber ausbalanciert, Momente der Nähe und Ferne zueinander fügend, menschliche Stimme und Klavier aufeinander bezogen kenntlich werden lässt. […] Dass Patrick Grahl und Klara Hornig sich ein solches Programm vorgenommen haben, ist hochverdienstvoll. Und bezaubernd gesungen und gespielt ist es zudem.“
Dr. Matthias Lange für klassik.com
[…] „Völlig locker und ungekünstelt, jede überflüssige Bewegung vermeidend, mit klarer Diktion und nur auf seine facettenreiche, vorbildlich ausgebildete Stimme vertrauend, vermittelt er dem Zuhörer den Inhalt seiner Vorträge. Sein angenehm dunkel timbrierter, sich schlackenlos in allen Lagen frei entfaltender und im Forte wunderbar funkelnder Tenor fesselt ungemein – zumal der Sänger es versteht, mit immer wieder neuen Farbnuancen zu beglücken.“ […] „Dazu ist Klara Hornig die rechte Ergänzung. Auch ihr sind alle Äußerlichkeiten fremd. Mit verhaltenem Enthusiasmus, optimalen technischen Voraussetzungen und einer Einfühlsamkeit, die ihresgleichen sucht, ist sie dem Sänger eine mustergültige Partnerin.“ […]
Rheinischen Post vom 20.02.2024 (Heide Oehmen)
©Simon Pauly
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Tenor
Der gebürtige Leipziger Patrick Grahl war zunächst Mitglied des Thomanerchores unter Georg Christoph Biller, anschließend erhielt er seine Gesangsausbildung an der Musikhochschule seiner Heimatstadt bei Berthold Schmid und schloss dort auch sein Studium mit dem Meisterklassenexamen ab. Kurse bei Peter Schreier, Gotthold Schwarz, Gerd Türk, Ileana Cotrubas und Karl-Peter Kammerlander gaben ihm wichtige impulse für seine künstlerische Entwicklung.
2016 gewann der Tenor den 1. Preis beim XX. Internationalen Johann-Sebastian-Bach- Wettbewerb in Leipzig. Seitdem ist er ein viel gefragter Oratorien- und Konzertsänger und gastiert u.a. mit dem Gewandhausorchester Leipzig, der Dresdner Philharmonie, der NDR Radiophilharmonie, dem Gürzenichorchester Köln sowie der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, dem Orchestra Sinfonica Nazionale della RAl di Torino und dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Dirigenten wie Sir John Eliot Gardiner, Sir Simon Rattle, Vladimir Jurowski, Daniele Gatti, Zubin Mehta, Manfred Honeck, Hans-Christoph Rademann, Ton Koopman, Philippe Herreweghe, Christoph Poppen, Andrew Manze, Omer Meir Wellber und Stefano Montanari. Im Januar 2025 gastiert er erstmals in Prag mit der Tschechischen Philharmonie unter Leitung von Semyon Bychkov (J.S.Bach h-Moll-Messe).
Neben seinen zahlreichen Engagements auf der Konzert- und Opernbühne legt Patrick Grahl großen Wert auf kammermusikalische Projekte und Liederabende. Dabei arbeitet er u.a. mit Pianisten wie Daniel Heide und Klara Hornig zusammen und gastiert zunehmend auch im Ausland.
Kürzlich erschien bei Rondeau Production seine mit Klara Hornig realisierte CD "Das ferne Lied" mit Liedern von Wilhelm Weis-mann und Rudolf Wagner-Régeny.
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Klavier
Klara Hornig ist eine Berliner Liedpianistin und Kammermusikerin, die sich in den letzten Jahren als Partnerin einer Vielzahl von Solist*innen einen Namen gemacht hat.
Schon in der Zeit ihres Studiums an den Hochschulen von Lübeck und Hamburg verlegte sie ihren Schwerpunkt auf das partnerschaftliche Musizieren.
Die Verbindung zwischen Lyrik und Musik ist ihr ein besonderes Anliegen. Wichtige wegweisende Impulse für die Arbeit am Lied erhielt sie von Mentoren wie Dietrich Fischer-Dieskau, KS Brigitte Fassbaender, Irwin Gage und Burkhard Kehring.Ihre pianistische Souveränität wird nie zum Selbstzweck, sondern wird immer in den Kontext des kammermusikalischen Werkes gestellt. Nicht zuletzt machen sie ihre Stilsicherheit und Flexibilität, die Fähigkeit des interpretatorischen Führens und Folgen zu einer geschätzten Partnerin und bringen sie als solche im Rahmen ihrer regen Konzerttätigkeit auf renommierte Bühnen.
Als gefragte Pädagogin leitet Klara Hornig Liedinterpretationsklassen, sowohl an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock, als auch an der Universität der Künste Berlin.
Sie ist Preisträgerin des Wettbewerbs „Schubert und die Musik der Moderne Graz“ sowie der „Hugo-Wolf-Akademie Stuttgart”.
Klara Hornig widmet sich als Kennerin von Lyrik und Prosa selbst dem Schreiben.
Dank des hohen Stellenwertes der Verbindung von Musik und Sprache liegen ihr nicht nur Liederabende im klassischen Sinne am Herzen, sondern auch Konzepte mit Rezitation und Lesung. Hier arbeitete sie bereits mit Schauspielern wie Gerd Wameling und Peter Kurth zusammen.Lieder fernab des Mainstreams erregen ihr besonderes Interesse. Das spiegelt sich auch in ihrer Diskographie wider. Ihre eingespielten Alben wurden von der Fachpresse hoch gelobt.